Kesselstraße

In der Kesselstraße 1 befand sich seit 1921 die Firma “Lumpen-Krause“, bei der der jüdische Bürger Nathan Bernfeld 1938 zur Zwangsarbeit verpflichtet wurde.

Erich Krause hatte das Grundstück 1921 von einem niederländischen, jüdischen Geschäftsmann erworben. Krause baute die Kesselstraße 1 zu zwanzig Wohnungen um und schuf Platz für seinen Betrieb sowie Räumlichkeiten für das Spremberger Arbeitsamt. Bis 1932 verschuldete er sich so sehr, dass das Grundstück zwangsversteigert wurde. Dabei erwarb der niederländische Jude Philipp Sarluy das Grundstück. Nach dessen Tod versuchte seine Witwe Meta Sarluy das Grundstück an Familie Krause zurück zu verkaufen. Der vereinbarte Kaufpreis wurde letztlich aber vom NS-Regime blockiert und kam stattdessen dem Deutschen Reich zugute.1

In der Kesselstraße 4 wohnte Familie Joël ab 1933, die aus antisemitischen Gründen während des NS-Regimes diskriminiert wurde. Mehrfach marschierten SS-Leute vor der Wohnung auf. Nach dem Krieg zog Dr. Werner Joël mit seiner HNO-Praxis ins selbe Haus.2

1943 wohnt der Zwangsarbeiter Achiel Primo bei ihnen mit im Haus.

  1. Vgl. BLHA, 6C Spremberg 56, Verkauf von jüdischen Grundstücken in Spremberg, 1938-1943.
  2. Vgl. Jürgen Stein, Zur Erinnerung an Dr. Werner Joël (1900-1994), in: 2000 Heimatkalender Stadt Spremberg und Umgebung; vgl. Archiv der Kreuzkirche, Taufbuch Spremberg Stadt 1933, Seite 212.
KesselstraßeKesselstraße

Verbundene Personen

Joel, Werner
KesselstraßeKesselstraße

In der Kesselstraße 1 befand sich seit 1921 die Firma “Lumpen-Krause“, bei der der jüdische Bürger Nathan Bernfeld 1938 zur Zwangsarbeit verpflichtet wurde.

Erich Krause hatte das Grundstück 1921 von einem niederländischen, jüdischen Geschäftsmann erworben. Krause baute die Kesselstraße 1 zu zwanzig Wohnungen um und schuf Platz für seinen Betrieb sowie Räumlichkeiten für das Spremberger Arbeitsamt. Bis 1932 verschuldete er sich so sehr, dass das Grundstück zwangsversteigert wurde. Dabei erwarb der niederländische Jude Philipp Sarluy das Grundstück. Nach dessen Tod versuchte seine Witwe Meta Sarluy das Grundstück an Familie Krause zurück zu verkaufen. Der vereinbarte Kaufpreis wurde letztlich aber vom NS-Regime blockiert und kam stattdessen dem Deutschen Reich zugute.1

In der Kesselstraße 4 wohnte Familie Joël ab 1933, die aus antisemitischen Gründen während des NS-Regimes diskriminiert wurde. Mehrfach marschierten SS-Leute vor der Wohnung auf. Nach dem Krieg zog Dr. Werner Joël mit seiner HNO-Praxis ins selbe Haus.2

1943 wohnt der Zwangsarbeiter Achiel Primo bei ihnen mit im Haus.

  1. Vgl. BLHA, 6C Spremberg 56, Verkauf von jüdischen Grundstücken in Spremberg, 1938-1943.
  2. Vgl. Jürgen Stein, Zur Erinnerung an Dr. Werner Joël (1900-1994), in: 2000 Heimatkalender Stadt Spremberg und Umgebung; vgl. Archiv der Kreuzkirche, Taufbuch Spremberg Stadt 1933, Seite 212.

Verbundene Personen

Joel, Werner

Quellenangaben

Archiv der Kreuzkirche:

  • Taufbuch Spremberg Stadt 1933.

Brandenburgisches Landeshauptarchiv:

  • 6C Spremberg 56, Verkauf von jüdischen Grundstücken in Spremberg, 1938-1943.

Sekundärliteratur:

  • Jürgen Stein, Zur Erinnerung an Dr. Werner Joël (1900-1994), in: 2000 Heimatkalender Stadt Spremberg und Umgebung.