Etwa 1883 ziehen der Landgerichtsrat Franz Baer und seine Ehefrau Fanny geb. Brann, beide jüdisch, nach Spremberg.1 Hier bekommen sie einen Sohn, Lothar (*1888). Um 1890 ziehen sie nach Berlin, wo Franz 1904 und Fanny 1932 verstirbt.2
Lothar Baer wird Bankbeamter. Er heiratet 1915 in Berlin die Jüdin Alma Salomo.3
Im Januar 1939 teilt er dem Standesamt Spremberg mit, dass er eine neue Ausfertigung seines Geburtsscheins benötigt, da er im NS-Regime gezwungen ist, den Beinamen Israel zu tragen.4 Kurz darauf scheint ihm die Flucht ins Ausland zu gelungen zu sein. Lothar überlebt. Das Schicksal seiner Frau ist bisher ungeklärt.
1951 schreibt er abermals dem Standesamt Spremberg:
„Hierdurch bitte ich um mögl. umgehende Einsendung meiner Geburtsurkunde in 2 Exemplaren, natürlich ohne jeden diffamierenden Zusatz.“ 5
Die Zwangsbeinamen werden erst Ende der 1950er Jahre in den Geburts- und Heiratsbüchern der deutschen Standesämter wieder gestrichen.
1958 heiratet Lothar ein zweites Mal, Getrud Wolter. Er stirbt am 26. Februar 1961 in West-Berlin im Alter von 72 Jahren.6
spätestens 1883 | Zuzug – der Eheleute Franz Baer (Landgerichtsrat) und Fanny geb. Brann nach Spremberg |
25.04.1888 | Geburt – von Lothar Baer in Spremberg |
um 1890 | Weggang – der Eheleute Baer und Sohn Lothar aus Spremberg |
29.01.1939 | Mitteilung von Lothar Baer ans Standesamt Spremberg über die zwangsweise Namensergänzung Israel in seinem Geburtseintrag |
ca. 1939 | Lothar Baer flieht aus Deutschland |
01.11.1951 | Lothar Baer fordert vom Standesamt Spremberg eine neue Geburtsurkunde ohne diffamierende Bemerkung an. |
spätestens 1883 | Zuzug – der Eheleute Franz Baer (Landgerichtsrat) und Fanny geb. Brann nach Spremberg |
25.04.1888 | Geburt – von Lothar Baer in Spremberg |
um 1890 | Weggang – der Eheleute Baer und Sohn Lothar aus Spremberg |
29.01.1939 | Mitteilung von Lothar Baer ans Standesamt Spremberg über die zwangsweise Namensergänzung Israel in seinem Geburtseintrag |
ca. 1939 | Lothar Baer flieht aus Deutschland |
01.11.1951 | Lothar Baer fordert vom Standesamt Spremberg eine neue Geburtsurkunde ohne diffamierende Bemerkung an. |
Etwa 1883 ziehen der Landgerichtsrat Franz Baer und seine Ehefrau Fanny geb. Brann, beide jüdisch, nach Spremberg.1 Hier bekommen sie einen Sohn, Lothar (*1888). Um 1890 ziehen sie nach Berlin, wo Franz 1904 und Fanny 1932 verstirbt.2
Lothar Baer wird Bankbeamter. Er heiratet 1915 in Berlin die Jüdin Alma Salomo.3
Im Januar 1939 teilt er dem Standesamt Spremberg mit, dass er eine neue Ausfertigung seines Geburtsscheins benötigt, da er im NS-Regime gezwungen ist, den Beinamen Israel zu tragen.4 Kurz darauf scheint ihm die Flucht ins Ausland zu gelungen zu sein. Lothar überlebt. Das Schicksal seiner Frau ist bisher ungeklärt.
1951 schreibt er abermals dem Standesamt Spremberg:
„Hierdurch bitte ich um mögl. umgehende Einsendung meiner Geburtsurkunde in 2 Exemplaren, natürlich ohne jeden diffamierenden Zusatz.“ 5
Die Zwangsbeinamen werden erst Ende der 1950er Jahre in den Geburts- und Heiratsbüchern der deutschen Standesämter wieder gestrichen.
1958 heiratet Lothar ein zweites Mal, Getrud Wolter. Er stirbt am 26. Februar 1961 in West-Berlin im Alter von 72 Jahren.6
Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de:
Stadtarchiv Spremberg:
Internetseiten: