Familie Kempner

Die jüdische Familie Kempner zieht etwa 1861 nach Spremberg. Der Vater Abraham alias Adolf Kempner ist hier als Kaufmann tätig. Die Mutter Bertha geb. Henschel hat zuvor in Kempen zwei Kinder bekommen: Fanny (*1858) und Jonas (*1860). In Spremberg kommen vier weitere Kinder auf die Welt, Moritz (*1861), Josef (*1863), David (*1864) und Nathan (*1866).1

Etwa 1876 verlässt die Familie Spremberg wieder und zieht nach Cottbus, wo Adolf Kempner Synagogenvorsteher wird.

Weiteres Schicksal der Familienmitglieder:

  • Abraham Kempner stirbt 1896 in Berlin im Alter von 77 Jahren.
  • Bertha Kempner stirbt vor 1896 in Sorau.2
  • Fanny Kempner stirbt 1939 im Alter von 81 Jahren in Berlin. Sie blieb unverheiratet und kinderlos.3
  • Jonas Kempner heiratet Klara Jacobsohn. Er stirbt 1936 im Alter von 75 Jahren in Berlin.4
  • Josef Kempner heiratet Henriette geb. Samuel. Er stirbt am 3. September 1924 im Alter von 61 Jahren in Berlin.5 In den 1930er Jahren gelingt seiner Frau die Flucht in die Schweiz.6
  • David Kempner heiratet 1897 Jenny Silberfeld in Beuthen.7 Sie leben in Berlin und in Breslau, wo David Inhaber einer Firma ist. 1941 stirbt Davids Frau an einer Hirnblutung.8 Am 1. August 1942 wird ihr gesamtes Vermögen vom Deutschen Reich eingezogen. David muss dafür eine Vermögensmeldung für Juden machen, bei der er aufzeigt, dass ihm in seiner Unterkunft in der Droysenstr. 12 in Berlin, lediglich ein Kopfkissen, eine Wolldecke und ein bisschen Kleidung gehören. Dazu schuldet er seinem Zahnarzt noch Geld und muss die Grabstellen seiner Eltern abbezahlen.9 Am 25. August 1942 werden David und seine Schwägerin mit dem sogenannten Alterstransport I/51 nach Theresienstadt deportiert. Dort endet sein Leben am 29. März 1943 im Alter von 78 Jahren.10
  1. Vgl. Jürgen Stein, Jüdische Bürger Sprembergs im 19. Jahrhundert, in: Spremberger Kulturbund e.V./Stadtverwaltung Spremberg (Hrsg.): Heimatkalender 2005, Stadt Spremberg und Umgebung, Cottbus 2004, Seite 40.
  2. Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, Abraham Kempner.
  3. Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, Fanny Kempner.
  4. Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, Jonas Kempner.
  5. Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, Josef Kempner.
  6. Vgl. BLHA, 36A (II) 32279; Rothholz, Hulda; 1942-1966 (Akte).
  7. Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Heiratsurkunde Kempner/Silberfeld, Standesamt Beuthen, 1897 Nr. 1; www.luckauer-juden.de/nvz_A_L.pdf (Stand 25.01.2021).
  8. Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, Jenny Silberfeld.
  9. Vgl. BLHA, 36A (II) 32279; Rothholz, Hulda; 1942-1966 (Akte).
  10. Vgl. https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=4110336&ind=2 (Stand 25.1.2021).
Familie KempnerFamilie Kempner

kurz-Biografie

1860Zuzug – nach Spremberg (Eltern & zwei Kinder)
1861Geburt – von Moritz Kempner in Spremberg
1863Geburt – von Josef Kempner in Spremberg
06.06.1864Geburt – von David Kempner in Spremberg
01.01.1866Geburt – von Nathan Kempner in Spremberg
ca. 1876Weggang – der Eheleute Kempner mit ca. 6 Kindern aus Spremberg
24.10.1938Mitteilung von David Kempner ans Standesamt Spremberg zur zwangsweisen Ergänzung des Vornamens Israel in seinem Geburtseintrag
29.03.1943Todestag – Ermordung von David Kempner im Ghetto Theresienstadt
Familie KempnerFamilie Kempner

kurz-Biografie

1860Zuzug – nach Spremberg (Eltern & zwei Kinder)
1861Geburt – von Moritz Kempner in Spremberg
1863Geburt – von Josef Kempner in Spremberg
06.06.1864Geburt – von David Kempner in Spremberg
01.01.1866Geburt – von Nathan Kempner in Spremberg
ca. 1876Weggang – der Eheleute Kempner mit ca. 6 Kindern aus Spremberg
24.10.1938Mitteilung von David Kempner ans Standesamt Spremberg zur zwangsweisen Ergänzung des Vornamens Israel in seinem Geburtseintrag
29.03.1943Todestag – Ermordung von David Kempner im Ghetto Theresienstadt

Die jüdische Familie Kempner zieht etwa 1861 nach Spremberg. Der Vater Abraham alias Adolf Kempner ist hier als Kaufmann tätig. Die Mutter Bertha geb. Henschel hat zuvor in Kempen zwei Kinder bekommen: Fanny (*1858) und Jonas (*1860). In Spremberg kommen vier weitere Kinder auf die Welt, Moritz (*1861), Josef (*1863), David (*1864) und Nathan (*1866).1

Etwa 1876 verlässt die Familie Spremberg wieder und zieht nach Cottbus, wo Adolf Kempner Synagogenvorsteher wird.

Weiteres Schicksal der Familienmitglieder:

  • Abraham Kempner stirbt 1896 in Berlin im Alter von 77 Jahren.
  • Bertha Kempner stirbt vor 1896 in Sorau.2
  • Fanny Kempner stirbt 1939 im Alter von 81 Jahren in Berlin. Sie blieb unverheiratet und kinderlos.3
  • Jonas Kempner heiratet Klara Jacobsohn. Er stirbt 1936 im Alter von 75 Jahren in Berlin.4
  • Josef Kempner heiratet Henriette geb. Samuel. Er stirbt am 3. September 1924 im Alter von 61 Jahren in Berlin.5 In den 1930er Jahren gelingt seiner Frau die Flucht in die Schweiz.6
  • David Kempner heiratet 1897 Jenny Silberfeld in Beuthen.7 Sie leben in Berlin und in Breslau, wo David Inhaber einer Firma ist. 1941 stirbt Davids Frau an einer Hirnblutung.8 Am 1. August 1942 wird ihr gesamtes Vermögen vom Deutschen Reich eingezogen. David muss dafür eine Vermögensmeldung für Juden machen, bei der er aufzeigt, dass ihm in seiner Unterkunft in der Droysenstr. 12 in Berlin, lediglich ein Kopfkissen, eine Wolldecke und ein bisschen Kleidung gehören. Dazu schuldet er seinem Zahnarzt noch Geld und muss die Grabstellen seiner Eltern abbezahlen.9 Am 25. August 1942 werden David und seine Schwägerin mit dem sogenannten Alterstransport I/51 nach Theresienstadt deportiert. Dort endet sein Leben am 29. März 1943 im Alter von 78 Jahren.10
  1. Vgl. Jürgen Stein, Jüdische Bürger Sprembergs im 19. Jahrhundert, in: Spremberger Kulturbund e.V./Stadtverwaltung Spremberg (Hrsg.): Heimatkalender 2005, Stadt Spremberg und Umgebung, Cottbus 2004, Seite 40.
  2. Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, Abraham Kempner.
  3. Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, Fanny Kempner.
  4. Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, Jonas Kempner.
  5. Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, Josef Kempner.
  6. Vgl. BLHA, 36A (II) 32279; Rothholz, Hulda; 1942-1966 (Akte).
  7. Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Heiratsurkunde Kempner/Silberfeld, Standesamt Beuthen, 1897 Nr. 1; www.luckauer-juden.de/nvz_A_L.pdf (Stand 25.01.2021).
  8. Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, Jenny Silberfeld.
  9. Vgl. BLHA, 36A (II) 32279; Rothholz, Hulda; 1942-1966 (Akte).
  10. Vgl. https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=4110336&ind=2 (Stand 25.1.2021).

Quellenangaben

Brandenburgisches Landeshauptarchiv:

  • 36A (II) 32279; Rothholz, Hulda; 1942-1966 (Akte).

Stadtarchiv Spremberg:

  • Antrag auf Namensänderung beim Standesamt Spremberg für David Kempner.

Arolsen Archiv:

  • Ghetto Theresienstadt-Kartei, David Kempner.
  • AJDC Berlin Kartei (Deportationen) , Deportationskarte für David Kempner.
  • Welle 27 - Alterstransporte 45-50 nach Theresienstadt, 19.08.1942 - 26.08.1942.

Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de:

  • Heiratsurkunde Kempner/Silberfeld, Standesamt Beuthen, 1897 Nr. 1
  • Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, Jenny Silberfeld.
  • Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, Abraham Kempner.
  • Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, Fanny Kempner.
  • Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, Jonas Kempner.
  • Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, Josef Kempner.

Datenbank von Yad Vashem:

Sekundärliteratur:

  • Jürgen Stein, Jüdische Bürger Sprembergs im 19. Jahrhundert, in: Spremberger Kulturbund e.V./Stadtverwaltung Spremberg (Hrsg.): Heimatkalender 2005, Stadt Spremberg und Umgebung, Cottbus 2004.

Internetseiten: