Familie Kochmann

Spätestens 1893 zieht der jüdische Kaufmann Max Kochmann nach Spremberg. Im Februar desselben Jahres heiratet er die Jüdin Emma Rosenberg in Berlin, die nun ihrerseits nach Spremberg zieht.1 Hier kommt ihre Tochter Erna 1894 in der Bergstr. 3 zur Welt.2 Frühestens 1900 zieht die ganze Familie nach Berlin.3 Hier verstirbt Max Kochmann 1937.4

Erna Kochmann heiratet 1920 in Berlin den jüdischen Kaufmann Ludwig Littmann.5 Sie bekommen eine Tochter, Ilse (*1921).

Ende 1938 teilt Erna dem Standesamt Spremberg mit, dass sie nun gewzungenermaßen den Zweitnamen Sara führen muss und bittet darum, ihn in ihrem Geburtseintrag zu ergänzen.6 1940 stirbt ihr Ehemann an Tuberkulose im jüdischen Krankenhaus in Berlin.7 Ihre Mutter Emma Kochmann wird am 1. November 1941 ins Ghetto Litzmannstadt deportiert und dort am 26. Januar 1942 im Alter von 72 Jahren ermordet.8

Spätestens 1943 wird Erna gezwungen, in einem Sammellager in der Großen Hamburger Straße 26 in Berlin zu wohnen. Am 29. März 1943 stirbt Erna im jüdischen Krankenhaus in Berlin an Mandelentzündung und Herzschwäche im Alter von 49 Jahren, kurz vor der Deportation.9 Ihre Tochter Ilse verheiratete Salingré wird mit ihrem Ehemann Günther im 39. Osttransport am 28. Juni 1943 ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert.10 Günther überlebt. Nach dem Krieg wandert er in die USA aus.11 Ilse wird zu einem unbekannten Zeitpunkt im Konzentrationslager Ravensbrück ermordet.12 Sie ist zwischen 22 und 24 Jahren alt.

Ein STOLPERSTEIN für Erna Kochmann kann in Berlin in der Goldaper Straße 15 verlegt werden, ebenso für ihre Tochter Ilse und deren Ehemann.

  1. Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1936, für Max Kochmann und Emma Rosenberg.
  2. Vgl. Stadtarchiv Spremberg, Geburtseintrag für Erna Kochmann, 15/1894; Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1936, für Ludwig Littmann und Erna Kochmann.
  3. Vgl. Jürgen Stein, Jüdische Bürger Sprembergs im 19. Jahrhundert, in: Spremberger Kulturbund e.V./Stadtverwaltung Spremberg (Hrsg.): Heimatkalender 2005, Stadt Spremberg und Umgebung, Cottbus 2004, Seite 40.
  4. Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, für Max Kochmann.
  5. Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1936, für Ludwig Littmann und Erna Kochmann.
  6. Vgl. Stadtarchiv Spremberg, Namensänderungen von Jüdinnen und Juden im NS-Regime.
  7. Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, für Ludwig Littmann.
  8. Vgl. https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1091950 (Stand 29.07.2024).
  9. Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, für Erna Littmann.
  10. Vgl. Arolsen Archiv, Welle 57 - 39. Osttransport in das KL Auschwitz, 28.06.1943, Signatur 15510052b: https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/127213095?s=Ilse%20Salingr%C3%A9&t=245241&p=1 ( Stand 29.07.2024).
  11. Vgl. Landesarchiv Belrin, WGA Datenbank, 32 WGA 1209/65.
  12. Vgl. https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1147861 ( Stand 29.07.2024).
Familie KochmannFamilie Kochmann

kurz-Biografie

06.09.1862Geburt – von Max Kochmann in Schokken
11.08.1869Geburt – von Emma Rosenberg in Friedeberg
spätestens 1893Zuzug – von Max Kochmann nach Spremberg
28.02.1893Eheschließung – von Max Kochmann und Emma Rosenberg in Berlin
März 1893Zuzug – von Emma Kochmann geb. Rosenberg nach Spremberg
06.01.1894Geburt – von Erna Kochmann in der Bergstr. 3, Spremberg
frühestens 1898Weggang – der Eheleute Kochmann & Tochter Erna von Spremberg nach Berlin
28.05.1920Eheschließung – von Ludwig Littmann und Erna Kochmann in Berlin
10.06.1921Geburt – von Ilse Littmann in Berlin
12.12.1937Todestag – von Max Kochmann in Berlin
19.12.1938Mitteilung von Erna Littmann geb. Kochmann ans Standesamt Spremberg zur zwangsweisen Ergänzung des Vornamens Sara in ihrem Geburtseintrag
01.11.1941Deportation von Emma Kochmann ins Ghetto Litzmannstadt
26.01.1942Todestag – Ermordung von Emma Kochmann im Ghetto Litzmannstadt
29.03.1943Todestag – von Erna Littmann im jüdischen Krankenhaus kurz nach der Zwangseinlieferung in ein Sammellager in Berlin
28.06.1943Deportation von Ilse Salingré geb. Littmann und Günther Salingré ins Konzentrationslager Auschwitz
zwischen 1943 und 1945Todestag – Ermordung von Ilse Salingré im Konzentrationslager Ravensbrück
Familie KochmannFamilie Kochmann

kurz-Biografie

06.09.1862Geburt – von Max Kochmann in Schokken
11.08.1869Geburt – von Emma Rosenberg in Friedeberg
spätestens 1893Zuzug – von Max Kochmann nach Spremberg
28.02.1893Eheschließung – von Max Kochmann und Emma Rosenberg in Berlin
März 1893Zuzug – von Emma Kochmann geb. Rosenberg nach Spremberg
06.01.1894Geburt – von Erna Kochmann in der Bergstr. 3, Spremberg
frühestens 1898Weggang – der Eheleute Kochmann & Tochter Erna von Spremberg nach Berlin
28.05.1920Eheschließung – von Ludwig Littmann und Erna Kochmann in Berlin
10.06.1921Geburt – von Ilse Littmann in Berlin
12.12.1937Todestag – von Max Kochmann in Berlin
19.12.1938Mitteilung von Erna Littmann geb. Kochmann ans Standesamt Spremberg zur zwangsweisen Ergänzung des Vornamens Sara in ihrem Geburtseintrag
01.11.1941Deportation von Emma Kochmann ins Ghetto Litzmannstadt
26.01.1942Todestag – Ermordung von Emma Kochmann im Ghetto Litzmannstadt
29.03.1943Todestag – von Erna Littmann im jüdischen Krankenhaus kurz nach der Zwangseinlieferung in ein Sammellager in Berlin
28.06.1943Deportation von Ilse Salingré geb. Littmann und Günther Salingré ins Konzentrationslager Auschwitz
zwischen 1943 und 1945Todestag – Ermordung von Ilse Salingré im Konzentrationslager Ravensbrück

Spätestens 1893 zieht der jüdische Kaufmann Max Kochmann nach Spremberg. Im Februar desselben Jahres heiratet er die Jüdin Emma Rosenberg in Berlin, die nun ihrerseits nach Spremberg zieht.1 Hier kommt ihre Tochter Erna 1894 in der Bergstr. 3 zur Welt.2 Frühestens 1900 zieht die ganze Familie nach Berlin.3 Hier verstirbt Max Kochmann 1937.4

Erna Kochmann heiratet 1920 in Berlin den jüdischen Kaufmann Ludwig Littmann.5 Sie bekommen eine Tochter, Ilse (*1921).

Ende 1938 teilt Erna dem Standesamt Spremberg mit, dass sie nun gewzungenermaßen den Zweitnamen Sara führen muss und bittet darum, ihn in ihrem Geburtseintrag zu ergänzen.6 1940 stirbt ihr Ehemann an Tuberkulose im jüdischen Krankenhaus in Berlin.7 Ihre Mutter Emma Kochmann wird am 1. November 1941 ins Ghetto Litzmannstadt deportiert und dort am 26. Januar 1942 im Alter von 72 Jahren ermordet.8

Spätestens 1943 wird Erna gezwungen, in einem Sammellager in der Großen Hamburger Straße 26 in Berlin zu wohnen. Am 29. März 1943 stirbt Erna im jüdischen Krankenhaus in Berlin an Mandelentzündung und Herzschwäche im Alter von 49 Jahren, kurz vor der Deportation.9 Ihre Tochter Ilse verheiratete Salingré wird mit ihrem Ehemann Günther im 39. Osttransport am 28. Juni 1943 ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert.10 Günther überlebt. Nach dem Krieg wandert er in die USA aus.11 Ilse wird zu einem unbekannten Zeitpunkt im Konzentrationslager Ravensbrück ermordet.12 Sie ist zwischen 22 und 24 Jahren alt.

Ein STOLPERSTEIN für Erna Kochmann kann in Berlin in der Goldaper Straße 15 verlegt werden, ebenso für ihre Tochter Ilse und deren Ehemann.

  1. Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1936, für Max Kochmann und Emma Rosenberg.
  2. Vgl. Stadtarchiv Spremberg, Geburtseintrag für Erna Kochmann, 15/1894; Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1936, für Ludwig Littmann und Erna Kochmann.
  3. Vgl. Jürgen Stein, Jüdische Bürger Sprembergs im 19. Jahrhundert, in: Spremberger Kulturbund e.V./Stadtverwaltung Spremberg (Hrsg.): Heimatkalender 2005, Stadt Spremberg und Umgebung, Cottbus 2004, Seite 40.
  4. Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, für Max Kochmann.
  5. Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1936, für Ludwig Littmann und Erna Kochmann.
  6. Vgl. Stadtarchiv Spremberg, Namensänderungen von Jüdinnen und Juden im NS-Regime.
  7. Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, für Ludwig Littmann.
  8. Vgl. https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1091950 (Stand 29.07.2024).
  9. Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, für Erna Littmann.
  10. Vgl. Arolsen Archiv, Welle 57 - 39. Osttransport in das KL Auschwitz, 28.06.1943, Signatur 15510052b: https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/127213095?s=Ilse%20Salingr%C3%A9&t=245241&p=1 ( Stand 29.07.2024).
  11. Vgl. Landesarchiv Belrin, WGA Datenbank, 32 WGA 1209/65.
  12. Vgl. https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1147861 ( Stand 29.07.2024).

Quellenangaben

Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de:

  • Berlin, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1936, für Ludwig Littmann und Erna Kochmann.
  • Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, für Erna Littmann.
  • Berlin, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1936, für Max Kochmann und Emma Rosenberg.
  • Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, für Max Kochmann.
  • Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955, für Ludwig Littmann.

Stadtarchiv Spremberg:

  • Geburtseintrag für Erna Kochmann, 15/1894.
  • Namensänderungen von Jüdinnen und Juden im NS-Regime.

Arolsen Archiv:

Landesarchiv Belrin:

  • WGA Datenbank, 32 WGA 1209/65.

Sekundärliteratur:

  • Jürgen Stein, Jüdische Bürger Sprembergs im 19. Jahrhundert, in: Spremberger Kulturbund e.V./Stadtverwaltung Spremberg (Hrsg.): Heimatkalender 2005, Stadt Spremberg und Umgebung, Cottbus 2004.

Internetseiten: