1873 heiraten Philipp Mannheim und Auguste Kanter in Spremberg, beide jüdischer Konfession. Sie bekommen in Spremberg drei Kinder: Martin (*1874 in der Friedrichstr. 8), Max (*1876 in der Dresdener Str. 45) und Rosa (*1882).
Wann die Familie Spremberg wieder verlässt, ist noch unbekannt, spätestens jedoch 1905 leben alle Kinder in Berlin. Der Vater, Philipp Mannheim, ist zuvor in Spremberg verstorben.
Im Dezember 1938 schreiben Max, Martin und Rosa allesamt das Spremberger Standesamt an, um in ihren Geburtseinträgen die Namen Israel und Sara zu ergänzen, die sie gezwungen sind im NS-Regime zu tragen.
Weiteres Schicksal der Familienmitglieder:
- Martin Mannheim wird Arzt. Er heiratet ca. 1906 die Jüdin Magda Schaefer aus dem Kreis Kattowitz. Sie bekommen in Berlin zwei Kinder: Ernst (*1907) und Auguste (*1910). 1925 stirbt seine Frau in Berlin. Im NS-Regime flieht Martin nach China. Von dort kann er 1947 in die USA nach San Francisco auswandern. Auch seine Kinder sind zuvor dorthin gefloghen. Dort stirbt er 1955 vier Tage nach seinem 81. Geburtstag.
- Max Mannheim wird Bankbeamter. Er heiratet 1913 in Berlin die jüdische Modistin Mathilde Zilversmit aus Gelsenkirchen. Die Ehe bleibt kinderlos. Auch Max und Mathilde gelingt während des NS-Regimes die Flucht nach China, bevor sie ebenfalls 1947 nach San Francisco in den USA auswandern. Dort stirbt Max 1955 9 Tage vor seinem Bruder Martin.
- Rosa Mannheim heiratet 1905 in Berlin den jüdischen Kaufmann Georg Glaser aus Loewen in Schlesien (heute Polen), wo die beiden dann auch leben. Während des NS-Regimes gelingt ihnen die Flucht nach England, woraufhin ihr 1941 die Deutsche Staatsbürgerschaft entzogen wird. Auch Rosa wandert schließlich in die USA aus, wo sie 1951 in San Mateo, Kalifornien verstirbt.
kurz-Biografie
spätestens 1873 | Zuzug – von Philipp Mannheim & Auguste Kanter nach Spremberg |
1873 | Eheschließung – von Philipp Mannheim und Auguste Kanter in Spremberg |
24.12.1874 | Geburt – von Martin Mannheim in der Friedrichstr. 8, Spremberg |
22.11.1876 | Geburt – von Max Mannheim in der Dresdener Str. 45, Spremberg |
07.06.1882 | Geburt – von Rosa Mannheim in Spremberg |
spätestens 1905 | Weggang – der Eheleute Mannheim & 3 Kinder von Spremberg nach Berlin |
1939 | Flucht von Martin & Max Mannheim nach China |
1939 | Flucht von Rosa Glaser geb. Mannheim nach England |
1947 | Emigration von Martin, Max und Rosa Glaser geb. Mannheim in die USA |
11.09.1951 | Todestag – von Rosa Glaser geb. Mannheim in San Mateo, USA |
19.12.1955 | Todestag – von Max Mannheim in San Francisco, USA |
28.12.1955 | Todestag – von Martin Mannheim in San Francisco, USA |
kurz-Biografie
spätestens 1873 | Zuzug – von Philipp Mannheim & Auguste Kanter nach Spremberg |
1873 | Eheschließung – von Philipp Mannheim und Auguste Kanter in Spremberg |
24.12.1874 | Geburt – von Martin Mannheim in der Friedrichstr. 8, Spremberg |
22.11.1876 | Geburt – von Max Mannheim in der Dresdener Str. 45, Spremberg |
07.06.1882 | Geburt – von Rosa Mannheim in Spremberg |
spätestens 1905 | Weggang – der Eheleute Mannheim & 3 Kinder von Spremberg nach Berlin |
1939 | Flucht von Martin & Max Mannheim nach China |
1939 | Flucht von Rosa Glaser geb. Mannheim nach England |
1947 | Emigration von Martin, Max und Rosa Glaser geb. Mannheim in die USA |
11.09.1951 | Todestag – von Rosa Glaser geb. Mannheim in San Mateo, USA |
19.12.1955 | Todestag – von Max Mannheim in San Francisco, USA |
28.12.1955 | Todestag – von Martin Mannheim in San Francisco, USA |
1873 heiraten Philipp Mannheim und Auguste Kanter in Spremberg, beide jüdischer Konfession. Sie bekommen in Spremberg drei Kinder: Martin (*1874 in der Friedrichstr. 8), Max (*1876 in der Dresdener Str. 45) und Rosa (*1882).
Wann die Familie Spremberg wieder verlässt, ist noch unbekannt, spätestens jedoch 1905 leben alle Kinder in Berlin. Der Vater, Philipp Mannheim, ist zuvor in Spremberg verstorben.
Im Dezember 1938 schreiben Max, Martin und Rosa allesamt das Spremberger Standesamt an, um in ihren Geburtseinträgen die Namen Israel und Sara zu ergänzen, die sie gezwungen sind im NS-Regime zu tragen.
Weiteres Schicksal der Familienmitglieder:
- Martin Mannheim wird Arzt. Er heiratet ca. 1906 die Jüdin Magda Schaefer aus dem Kreis Kattowitz. Sie bekommen in Berlin zwei Kinder: Ernst (*1907) und Auguste (*1910). 1925 stirbt seine Frau in Berlin. Im NS-Regime flieht Martin nach China. Von dort kann er 1947 in die USA nach San Francisco auswandern. Auch seine Kinder sind zuvor dorthin gefloghen. Dort stirbt er 1955 vier Tage nach seinem 81. Geburtstag.
- Max Mannheim wird Bankbeamter. Er heiratet 1913 in Berlin die jüdische Modistin Mathilde Zilversmit aus Gelsenkirchen. Die Ehe bleibt kinderlos. Auch Max und Mathilde gelingt während des NS-Regimes die Flucht nach China, bevor sie ebenfalls 1947 nach San Francisco in den USA auswandern. Dort stirbt Max 1955 9 Tage vor seinem Bruder Martin.
- Rosa Mannheim heiratet 1905 in Berlin den jüdischen Kaufmann Georg Glaser aus Loewen in Schlesien (heute Polen), wo die beiden dann auch leben. Während des NS-Regimes gelingt ihnen die Flucht nach England, woraufhin ihr 1941 die Deutsche Staatsbürgerschaft entzogen wird. Auch Rosa wandert schließlich in die USA aus, wo sie 1951 in San Mateo, Kalifornien verstirbt.
Quellenangaben
Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de:
- Kalifornien, USA, föderale Einbürgerungsregister, 1888-1991, Martin Mannheim.
- Kalifornien, USA, Sterbeindex, 1940–1997, Martin Mannheim.
- Kalifornien, USA, föderale Einbürgerungsregister, 1888-1991, Max Mannheim.
- Berlin, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1936, Max Mannheim und Mathilde Zilversmit.
- Berlin, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1936, Georg Glaser und Rosa Mannheim.
- Großbritannien, ausländische Internierte im 2. Weltkrieg, 1939-1945, Rosa Glaser und Georg Glaser.
- Deutschland, Index von Juden, deren deutsche Staatsbürgerschaft vom Nazi-Regime annulliert wurde, 1935-1944, Rosa Sara Mannheim.
- Kalifornien, USA, Sterbeindex, 1940–1997, Rosa Glaser.
Stadtarchiv Spremberg:
- Geburtseinträge für Martin Mannheim 87/1874 und Max Mannheim 412/1876.
- Namensänderungen von Jüdinnen und Juden im NS-Regime.
Sekundärliteratur:
- Jürgen Stein, Jüdische Bürger Sprembergs im 19. Jahrhundert, in: Spremberger Kulturbund e.V./Stadtverwaltung Spremberg (Hrsg.): Heimatkalender 2005, Stadt Spremberg und Umgebung, Cottbus 2004.
Internetseiten: