In der Dresdener Straße 1 erblickt am 17. Januar 1891 Käthe Sara Wormann das Licht der Welt.1 Sie wächst in einer jüdischen Familie auf. Ihre Eltern haben 1886 in Berlin geheiratet und dort schon eine Tochter bekommen, Alberta (*1889),2 mit der sie nach Spremberg gezogen sind. Doch Alberta stirbt noch als Baby in Spremberg an einem Lungenödem, bevor Käthe zur Welt kommt.3 Die Mutter, Johanna “Channe“ Lazarus, ist Berlinerin. Der Vater Henry Michael Wormann ist Kaufmann und kommt aus London.4
Die Familie bleibt nur kurze Zeit in Spremberg, maximal drei Jahre. Sie ziehen zurück nach Berlin und von dort nach Sangerhausen. Nach Käthe bekommen sie an jenen Orten noch drei weitere Kinder.
Im Dezember 1938 fordert Käthe beim Standesamt Spremberg eine Geburtsurkunde an, die sie dringend für das Britische Konsulat braucht. Sie plant nach England auszureisen und möchte zudem klären, ob sie aufgrund der Herkunft ihres Vaters nicht als britische Staatsangehörige gezählt werden könnte. Gleichzeitig informiert sie das Standesamt, dass der Beiname „Sara“ zwangsweise auf ihrem Geburtseintrag ergänzt werden müsse. Der Bearbeiter im Standesamt will diesen Eintrag vornehmen und schreibt bereits den Randvermerk auf Käthes Geburtseintrag, da fällt ihm plötzlich auf, dass sie bereits „Käthe Sara“ heißt. Also streicht er seinen Vermerk wieder und schickt ihr eine Abschrift - allerdings ohne sie darauf hinzuweisen, dass der Name “Sara“ bereits auf dem Geburtseintrag stand.
Käthe lebt zu dieser Zeit mit ihrer Mutter in Berlin. Im Februar 1939 erhält sie tatsächlich die britische Staatsangehörigkeit und darf ausreisen. Die Flucht aus Deutschland gelingt ihr also auf legalem Weg, aber nicht nur das: Auch ihre Mutter Channe kann mitkommen.5 Höchstwahrscheinlich retten sie sich so beide das Leben. Vor der Ausreise schreibt Käthe noch einmal nach Spremberg: Da sie nun britische Bürgerin sei, könne der Beiname “Sara“ wieder gestrichen werden.6 Vielleicht hat Käthe nie erfahren, dass ihr Zweitname wirklich Sara war.
Weiterer Lebensweg der Familienmitglieder:
spätestens April 1890 | Zuzug – von Henry & Channe Wormann mit Tochter Alberta |
01.05.1890 | Todestag – von Baby Alberta in Spremberg |
17.01.1891 | Geburt – von Käthe Wormann in Spremberg, Dresdener Str. 1 |
1892 | Weggang – von Spremberg nach Berlin |
12.12.1938 | Käthe Wormann informiert das Standesamt, dass der Beiname „Sara“ zwangsweise auf ihrem Geburtseintrag ergänzt werden muss. |
Ende Februar 1939 | Käthe Wormann wandert mit ihrer Mutter nach England aus. Sie hat zuvor die britische Staatsbürgerschaft anerkannt bekommen. |
10.02.1950 | Todestag – von Käthe Wormann in Willesden, England |
Dresdener Straße 1 | Wohnort |
spätestens April 1890 | Zuzug – von Henry & Channe Wormann mit Tochter Alberta |
01.05.1890 | Todestag – von Baby Alberta in Spremberg |
17.01.1891 | Geburt – von Käthe Wormann in Spremberg, Dresdener Str. 1 |
1892 | Weggang – von Spremberg nach Berlin |
12.12.1938 | Käthe Wormann informiert das Standesamt, dass der Beiname „Sara“ zwangsweise auf ihrem Geburtseintrag ergänzt werden muss. |
Ende Februar 1939 | Käthe Wormann wandert mit ihrer Mutter nach England aus. Sie hat zuvor die britische Staatsbürgerschaft anerkannt bekommen. |
10.02.1950 | Todestag – von Käthe Wormann in Willesden, England |
In der Dresdener Straße 1 erblickt am 17. Januar 1891 Käthe Sara Wormann das Licht der Welt.1 Sie wächst in einer jüdischen Familie auf. Ihre Eltern haben 1886 in Berlin geheiratet und dort schon eine Tochter bekommen, Alberta (*1889),2 mit der sie nach Spremberg gezogen sind. Doch Alberta stirbt noch als Baby in Spremberg an einem Lungenödem, bevor Käthe zur Welt kommt.3 Die Mutter, Johanna “Channe“ Lazarus, ist Berlinerin. Der Vater Henry Michael Wormann ist Kaufmann und kommt aus London.4
Die Familie bleibt nur kurze Zeit in Spremberg, maximal drei Jahre. Sie ziehen zurück nach Berlin und von dort nach Sangerhausen. Nach Käthe bekommen sie an jenen Orten noch drei weitere Kinder.
Im Dezember 1938 fordert Käthe beim Standesamt Spremberg eine Geburtsurkunde an, die sie dringend für das Britische Konsulat braucht. Sie plant nach England auszureisen und möchte zudem klären, ob sie aufgrund der Herkunft ihres Vaters nicht als britische Staatsangehörige gezählt werden könnte. Gleichzeitig informiert sie das Standesamt, dass der Beiname „Sara“ zwangsweise auf ihrem Geburtseintrag ergänzt werden müsse. Der Bearbeiter im Standesamt will diesen Eintrag vornehmen und schreibt bereits den Randvermerk auf Käthes Geburtseintrag, da fällt ihm plötzlich auf, dass sie bereits „Käthe Sara“ heißt. Also streicht er seinen Vermerk wieder und schickt ihr eine Abschrift - allerdings ohne sie darauf hinzuweisen, dass der Name “Sara“ bereits auf dem Geburtseintrag stand.
Käthe lebt zu dieser Zeit mit ihrer Mutter in Berlin. Im Februar 1939 erhält sie tatsächlich die britische Staatsangehörigkeit und darf ausreisen. Die Flucht aus Deutschland gelingt ihr also auf legalem Weg, aber nicht nur das: Auch ihre Mutter Channe kann mitkommen.5 Höchstwahrscheinlich retten sie sich so beide das Leben. Vor der Ausreise schreibt Käthe noch einmal nach Spremberg: Da sie nun britische Bürgerin sei, könne der Beiname “Sara“ wieder gestrichen werden.6 Vielleicht hat Käthe nie erfahren, dass ihr Zweitname wirklich Sara war.
Weiterer Lebensweg der Familienmitglieder:
Dresdener Straße 1 | Wohnort |
Stadtarchiv Spremberg:
Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de:
Internetseiten: